Freiheit beginnt im Kopf
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich für meinen Teil muss einfach mal anhalten…
Ich habe das Gefühl, dass sich das Karussell der Selbstoptimierung immer schneller dreht und immer weitreichendere Kreise zieht. Es ist wie eine krankhafte Sucht einer ganzen Gesellschaft. Die Sucht nach Perfektion. Ja ich weiß, „besser“ war in der Geschichte der Evolution einfach ausschlaggebend für das sichern der Menschheit, der natürlichen Selektion. Aber ist dieser Optimierungwahn bei 7.391.068.000 Menschen auf der Erde noch zeitgemäß? Sollte die Menschheit nicht einmal den Fokus darauf richten, wie wir bei der Menge und dem was diese anrichtet, auf lange Sicht überhaupt gemeinsam auf der Erde überleben können? Denn es ist ja so, dass „Optimierungen“ bereits Auslöser für konsequenzenreiche Eingriffe und Folgen in der Umwelt und der Menschheit waren. Wir werden immer fauler und gieriger, weil wir es uns leisten können. Wenn etwas stört, erfinden wir es neu, gestalten es um oder verbessern es. Es gibt vermutlich keinen Bereich unserer Gesellschaft, bei dem es nicht auch irgendwie um Optimierung geht. Wir verändern die Natur zu unseren Gunsten, rotten ganze Tierpopulationen aus die uns stören, erfinden Neue nach unseren Wünschen, teilen sie in Rassen ein – teilen UNS in Rassen ein, setzen Messlatten höher und höher. Wir kategorisieren, legen Standards fest und perfektionieren alles und besonders uns selbst. Warum? Und warum machen so viele mit? Weil sich die Masse auf Fehler stürzt. Weil Jeder von seinen eigenen Fehlern ablenken will. Weil wir es so beigebracht bekommen. Weil Gleichheit vereint-obwohl wir wissen, dass NIEMAND dem Anderen gleicht.
Erfolg, Macht, Geld, Schönheit, Perfektion sind die Namen der Götter dieser Zeit. Glückseligkeit, Leben, Dankbarkeit, Selbstakzeptanz und Toleranz sind doch im Grunde nur noch Mythen, an die keiner mehr glaubt. Und ich frage mich, woher das kommt? Ist das wirklich bloß evolutionär? Und sind wir mittlerweile nicht intelligent genug diesen Vorgang zu begreifen und zu lenken? Ich kann und will es nicht hinnehmen, dass es nicht möglich ist, die Prioritäten in unserem Leben zu ändern.
WAS TUN WIR DA?!?! Nichts ist mehr genug! Es wird ein Standard festgelegt, der alle unzufrieden werden lässt.
Niemand fühlt sich mehr ausreichend… schön, schlau, wertig genug. Und das macht es uns so schwer uns selbst zu akzeptieren und zu lieben. Und wer ständig mit sich selbst unzufrieden ist, der strahlt diese Unzufriedenheit auch aus. Wodurch zudem nicht selten eine Leere entstehen kann, die sie oftmals mit Sucht & Konsum – welcher Art auch immer – kompensiert wird. Es ist ein Kreislauf der komplett irrsinnig ist. Und doch sagt niemand „STOP“.
Gesunde Menschen, die alles haben was sie zum Leben brauchen und trotzdem ständig unzufrieden mit sich und ihrem Alltag sind, weil man unter Druck und im permanentem Vergleich mit Anderen steht, die wiederum unter dem selben Druck leiden. Wir reißen uns den Hintern auf, um zu konsumieren was uns vorgehalten wird und merken einfach nicht, dass es eine Sisyphusarbeit ist. Es wird gekauft und gekauft (scheiß drauf, ob es die Erde zumüllt, die Umwelt vergiftet, Menschen dabei ausgebeutet oder Tiere gequält werden). Was zählt ist der schöne Schein! Was zählt ist „jemand“ zu sein! Was zählt ist dem Standard zu genügen und die Bewunderung und der Neid derer, die sich als nächstes durch die Shoppingcenter scheuchen um zu kaufen, um zu „sein“. Wir bewerten uns und ziehen uns gegenseitig runter.
Mal im ernst, wer kann diesen Anforderungen überhaupt gerecht werden und gleichzeitig noch entspannt leben? Vielleicht diejenigen, die von ihren Eltern früh genug getrimmt werden, ihre Werte am Erfolg zu messen. Die Existensangst im Nacken, als wäre man mit einem geringeren Einkommen nicht überlebensfähig. Weil Konsum das Überleben sichert? Weil man nur mit Statussymbolen ein toller Mensch ist? Weil man nun mal entweder schön oder erfolgreich – aber am besten BEIDES sein muss um anerkannt zu werden!? Und all das wird uns in die Wiege gelegt. Es wird immer extremer und zieht sich durch alle Bereiche unsere Lebens. Höher – Schneller – Weiter- Mehr – Besser. Das Netz ist voll von Oberflächlichkeiten und Konsumgier. Und das macht uns krank! Wir errichten eine Welt, die nicht echt und genährt durch Angst, Druck und falschen Vorbildern ist. Wer traut sich Heutzutage noch 100% ungeschminkt und authentisch zu sein?! Wer traut sich, sich dem Feuerhagel von Bewertungen zu stellen? Wer weiß überhaupt noch wer er wirklich ist und was ihn ausmacht?
Es macht mich traurig und müde.
Ich frage mich was wäre, wenn wir alle ECHT wären, wenn niemand den anderen bewerten würde und was wäre, wenn wir uns einfach mal mit dem was wir haben glücklich schätzen?
Was wäre, wenn wir uns immer wieder mal besinnen und fragen: „Was brauche ich WIRKLICH um zufrieden zu sein?“.
Denn wenn wir uns in allen Bereichen mit weniger zufrieden gäben…
… dann würde es uns leichter fallen dankbar zu sein.
… Leistungen würden fair bewertet werden.
… Motivation käme aus Leidenschaft.
… dann hingen im Schrank nur noch Lieblingsteile, statt Massen an billiger Kleidung.
… Menschen würden sich wieder wohl in ihrer Haut fühlen.
… wir wären achtsamer und relaxter… die Stimmung wäre positiv und losgelöst.
… die Erde könnte aufatmen. Bis hin zu vermutlich utopischen Vorstellungen einer Welt ohne Kriege, Armut und allem was sie so belastet.
Was wäre wenn Glückseligkeit, Leben, Dankbarkeit, Selbstakzeptanz und Toleranz die Götter unserer Zeit wären? Stellt euch das mal vor.
Ich für meinen Teil, möchte an diese Werte glauben. Ich kann die Welt und all die Menschen nicht verändern aber ich kann mein Leben nach meinen Werten gestalten.
Masse bedeutet immer auch ein Stück Wertverlust. Also nehme lieber weniger, damit die Dinge wieder einen Wert bekommen. Ich erlaube es mir, mich selbst gut zu finden. Weil ich weiß, dass ich viele gute Eigenschaften habe, auf die ich auch bei Anderen wert lege. Ich bin sehr dankbar dafür gesund zu sein.. wahre Freunde zu haben und Menschen denen ich -als Person- wichtig bin. Ich habe nicht überdurchschnittlich viel Geld aber genug um zu leben. Also was brauche ich mehr? Die Leute die mich aufgrund irgendwelcher Äußerlichkeiten be-und verurteilen, sind vermutlich genau diejenigen, die sich (meiner Erfahrung nach) selbst gerne einmal frei bewegen würden. 😉
Und natürlich arbeite ich ebenso daran, andere nicht mehr zu bewerten. Ich finde das ist eine Form der Selbstoptimierung, die (zumindest für mich) wirklich Zufriedenheit verschafft. Ich möchte mich über die kleinen Dinge freuen können. Keine Existensängste haben, da ich ganz wunderbar mit weniger leben kann. Das ist für mich ein ganz großes Stück Freiheit. Die Wahrheit ist nämlich, dass die meisten von uns mehr haben als es zum Leben braucht und ob es ein gutes Leben ist entscheiden wir selbst.
Wie seht ihr das? Habt ihr für euch eine Möglichkeit gefunden, trotz all dem Druck zufrieden zu sein? Oder empfindet ihr das alles gar nicht so schlimm?
Wenn du magst hinterlasse mir doch einen Kommentar oder schreibe mir via Facebook oder Instagram 🙂 Eine gute Zeit euch! L.
Das ist viel text…
Schön geschrieben und den Nagel sowas von auf den Kopf getroffen?ja, die Werte auf die es wirklich ankommt sind in der heutigen Gesellschaft nur noch als Unikate vertreten
Vielen Dank. 🙂
Ein solches Thema könnte Bücher füllen! Ich finde dafür bin ich noch recht knackig weggekommen 😉
Streben (Selbstoptimierung) ist der kleine Bruder der Gier, in allen Formen und Farben, mit einer Portion
Geltungssucht und einem Tüpfelchen Irrsinn.
Es geht nicht darum, die zu werden die Du sein möchtest. Es geht darum, die zu werden die Du wahrlich bist.
Ich akzeptiere meine dunklen Seiten und muss nichts optimieren. Für mich ist das einfach.
Als Misanthrop und extrem Einzelgänger bin ich nicht in die denkstress verschonten Gepflogenheiten der Gesellschaft verwoben.
Schopenhauer:
„Ganz er selbst sein darf jeder nur solange er allein ist: wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit: denn nur wenn man allein ist, ist man frei.“
„Nur wenn man allein ist, ist man frei: Zwang ist der unzertrennliche Gefährte jeder Gesellschaft, und jede fordert Opfer, die umso schwerer fallen, je bedeutender die eigene Individualität ist.
Ein Paradisvogel wie Du sollte das zweite Zitat in der Schwere seiner Gewichtung erkennen.
Da Dir soziale Kontakte viel Bedeuten wirst Du noch nicht einmal das bisschen „Restfreiheit“ erlangen.
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und unterstelle Dir in der Quintessenz ein genauso zwanghafter Mensch zu sein wie die Meisten.
Jemand wie Du, der peinlich genau auf sein Äußeres Wert legt. Vorallem darauf sich abzuheben (Tatoos & Blech), bzw. stylisch zu sein. Sich in Deinem alter eine feste Spange einsetzten läßt etc, ist doch im Grunde genommen jemand der das Spiel in vollem Umfang mitspielt. Schönheitswahn-Zwang.
Ich denke, Du könntest noch nicht einmal einen Gegenstand zertrümmern an dem dir etwas liegt und da siehst Du dann wie frei du bist.
Frei ist eine Illusion. Du warst es nie und du wirst es nie sein.
Ich übrigens auch nicht 😉
Lern dich selbst kennen. Das ist dann schonmal ein guter Anfang.
Zunächst einmal danke ich dir für deine ehrlichen Worte!
Es ist total interessant, wie meine „Erscheinung“ wirkt und was dort so hineininterpretiert wird. Du hast mir ganz klar deine Einschätzung gegeben und ich möchte dir darauf komplett offen antworten.
Zunächst mal gebe ich dir Recht! Ich habe mich noch nicht (vielleicht nie) ganz aus den Fesseln der Gesellschaft lösen können . Es ist etwas, dass mich Derzeit eben sehr beschäftigt, woran ich euch teilhaben lasse.
Und es ist auch der Grund, warum ich alles was ich mir in den vergangenen Jahren aufgebaut hatte, losgelassen habe.
Dennoch empfinde ich einige Dinge ganz anders, als es nach außen wirken mag.
Ich habe mich nicht von der Masse „abgehoben“,weil ich das total „hip“ finde. Ich bin scheinbar ein kreativer Mensch. Und ich brauche es mich auszudrücken, um Emotionen zu verarbeiten.
Ich habe immer das Bedürfnis mein Inneres nach Außen zu tragen, um mich damit auseinanderzusetzen. (Selbsterkenntis, Selbstreflektion) Das Problem war, dass meine Person immer mehr in den Fokus geriet und dabei weniger das, was ich ausdrücken wollte.
Ich wurde übrigens sehr oft als „Paradisvogel“ betitelt und ehrlich gesagt, fand ich das immer unangenehm. Ich habe wahrlich viel Kritik einstecken müssen, weil ich mich so ausgelebt habe.
Dabei habe ich mich selbst nie als „anders“ empfunden. Ich hatte immer eher den Eindruck, dass eigentlich viel mehr Menschen so wären, wenn sie sich nicht zensieren würden.
Ich würde mich auch tätowieren lassen, wenn ich in Island Schafe hüten würde. Aber bin ich tatsächlich angespannt, wenn ich ungeschminkt in Jogginghose durch die Stadt laufe. Hier ist es der gesellschaftliche Druck, der mich beeinflusst. Und das ist wirklich ätzend…
Ich „kann“ smalltalk, ich weiß wie ich mich anstellen muss, um mit den Leuten eine Sprache zu sprechen. Ich wirke extrovertiert, gesellig und laut Aussagen der Menschen die mich nur von weitem gesehen haben – arrogant. Diese Fassade ist wie ein Werkzeug.
Es gibt nur eine handvoll Leute die mich wirklich „sehen“.
Die Wahrheit ist, dass ich extrem sensibel bin – eigentlich zu sensibel für diese Gesellschaft. Allein sein ist für mich überlebenswichtig. Ich gehe selten raus, weil ich schnell reizüberflutet bin und leider auch nicht sonderlich großes Interesse an anderen Menschen habe.
Ich kann die Zitate tatsächlich nachempfinden. Allein sein ist Ruhe und Stille, bei der man sich selber wieder hören und fühlen kann. Man wird nicht beeinflusst und kann ganz bei sich sein. Allerdings ist es manchmal nett sich von anderen Menschen inspirieren zu lassen. Denkimpulse zu sammeln oder zu lernen (kollektive Intelligenz).. manchmal 😉
Materielle Dinge verlieren mehr und mehr an Bedeutung für mich. Vielleicht mache ich mal eine „roomtour“ und zeige wie ich wohne und lebe. Mein Geld gebe ich hauptsächlich für gutes Essen aus. ^^
Trotzdem bin ich ein Mensch, der es gemütlich und schön mag. Ich gestalte einfach gerne.. mich selbst, meine Umgebung.. Ich erfreue mich ganz einfach daran. 🙂
Was meine Zahnspange angeht: Diese war nicht bloß zu Schönheitszwecken gedacht, sondern medizinisch notwendig und wurde daher auch von der Krankenkasse übernommen. (Auch wenn ich natürlich überglücklich bin wieder frei lächeln zu können.) Dazu wird es aber noch einen Post von mir geben- scheint sehr viele zu interessieren.
Und ich finde, dass das hier ebenfalls nochmal zeigt, dass wir alle werten und einschätzen und es eben nicht schaffen unseren Gegenüber neutral zu begegnen und erst einzuordnen, wenn wir uns kennengelernt haben.
Und ich bin mir sicher, dass sich die meisten eben nur auf der Ebene ihrer Fassade begegnen. Und das finde ich unheimlich schade.. Ich spreche mich nicht frei von all dem. Es ist eine Entwicklung die ich zur Zeit durchlaufe und an der ich Menschen teilhaben lasse.
Freiheit ist eine Illusion? Okay, Freiheit bekommt Grenzen, sobald wir sie definieren.
Für mich ist Freiheit in dem Fall ein Gefühl.. das Gefühl ganz bei mir zu sein und das Leben genießen zu können. Kennenlernen muss ich mich nicht mehr, vielmehr muss ich lernen in dieser Gesellschaft zu leben ohne negative Dinge auf mich einwirken zu lassen – mich stets aufs Wesentliche zu besinnen und mit mir im Reinen zu sein. Die Welt existiert in uns selbst, also muss ich mich in mir gut fühlen.
Und klar, auch ich habe meine dunklen Seiten. Ich liebe meine dunklen Seiten! Sie sind der Antrieb meiner Kreativität, meine Emotionen die mich inne halten lassen und meine Kritiker. Das ist gut so. Solange ich sie nutze.
Lg. L.
❤️ sollte jeder mal ne Minute drüber nachdenken ❤️
<3
Laura,
wie du die Dinge erkennst und beschreibenkannst ist wirklich beeindruckend.
Es trifft den Kern und mitten ins Herz.
Es ist meine Sprache, mein Gefühl das ich nie so konkret formulieren konnte. Wenn es doch bloß mehr von diesem Bewusstsein in unserer Gesellschaft geben würde.
Wenn es doch bloß mehr Menschen gäbe die sich nicht mehr in diese niemals endende Spirale einsaugen liessen. Die bereit wären sich auf das wirklich wesentliche zu besinnen um endlich ankommen zu können.
Der ach so ersehne innere Frieden wäre erreichbar und unsere Welt hätte wieder gesunde Perspektiven.
Es ist so schön deine Gedanken zu lesen und wirken zu lassen….
Freut mich total, danke dir! Und ich denke, solange du für dich diese Werte lebst, ist der Anfang gemacht. Zudem ist mir aufgefallen wie wichtig es ist, die richtigen Menschen um sich zu haben. Man muss sich seine Welt selbst gestalten und gut filtern. 🙂 Lg L.
Das alles ist so einfach und doch so schwer. Ich denke, es gibt mehr Menschen als wir glauben, die sich nach all dem von dir beschriebenem sehnen. Die sich wünschen loslassen zu können, sich aber durch Zwänge verschiedener Art daran gehindert fühlen. Wie ist es, wenn man Verantwortung trägt? ZB für ein Kind und einen Hund? Kann man sich dann dieser Tretmühle aus Arbeit , Druck und Vergleich entziehen? Wenn man für sich allein verantwortlich ist, könnte das gehen, wobei es schwer ist. Existenzangst ist sicher ein Thema, auch wenn man die Leichtigkeit des Seins leben möchte. Ich stimme dir nicht zu, wenn du sagst, Freiheit beginnt im Kopf- ich denke sie beginnt im Herzen. Es ist der einzige Anker, der sich fest in den Boden gegraben hat und uns immer dahin bringt, wo wir sein sollen. Der Kopf ist ein verräter. Er gaukelt uns Dinge vor, um uns in bestimmte Bahnen zu lenken, um unsere Angst zu kontrollieren, und anzupassen. Unser Herz sagt aber, dass wir Menschen sind. Wir dürfen ängstlich sein, neidisch sein, über andere auch mal negativ sprechen oder denken. Denn nur mit dieser Freiheit werden wir selbst frei und der Druck, den wir uns selbst schaffen, um gutmenschen zu werden, lässt nach und verschwindet vielleicht ganz. Zusammenfassend möchte ich sagen, dass das Leben uns nichts Böses antun möchte. Es gibt uns viele Möglichkeiten, die wir annehmen oder ablehnen dürfen. Wenn wir es schaffen, auf unser Herz zu hören, kann uns nichts passieren. Der einzig innere Kompass, dem wir immer vertrauen dürfen…
Liebe Grüße von Stefanie
Das stimmt.. Freiheit entspringt unserem Herzen. Wir bekommen immer wieder Impulse unseres Lebensweges aus tiefsten Herzen. Ich habe bloß das Gefühl, dass die Freiheit wirklich erst „beginnt“- also gelebt wird, wenn wir es schaffen uns im Kopf von Denkmustern zu lösen. Das Herz ruft aber der Kopf bringt es zum schweigen, wie du selbst auch geschrieben hast. Wenn wir es schaffen würden ihn mehr zu „lüften“ 😉 , dann wäre vermutlich alles viel positiver. Es geht ja nicht darum, in die nächste Berghütte zu ziehen, sondern z.B. darum auch dankbar für einen Job sein zu können, der jetzt nicht die größte Kohle abwirft, sondern eben nur „ausreichend“ ist oder seinen Kindern gute Werte und Respekt zu vermitteln, anstatt sie auf Erfolg, Macht und Geld zu trimmen. Klar dürfen wir mal negativ sein aber es sollte uns nicht das Leben schwer machen. Wir können auch mal neidisch sein (vielleicht zur Ermutigung), solange wir nicht das aus den Augen verlieren worauf es wirklich ankommt – oder es dem Anderen sogar missgönnen.
Ich glaube wer Dankbar ist für das was er hat, der findet immer Dinge die ihm das Leben erleichtern. Diese Tretmühle muss ja nicht von Grund auf schlecht sein. Wir brauchen ja nun mal ein gewisses System – wer sich aber seine Werte erhält, danach lebt und ganz bei sich bleibt, der kann ja trotzdem ein gutes Leben IN der Gesellschaft führen. Es ist schwierig aber nicht unmöglich. Es gibt scheinbar immer mehr Menschen, die sich das stets wieder bewusst machen und achtsam Leben.. teilweise auch ganz andere Prioritäten setzen. Darunter viele junge Familien.. Wichtig ist wohl sich einmal zu fragen: „Was hält mich wirklich davon ab mich zu lieben und glücklich zu sein, wenn ich doch mehr habe als es zum Leben braucht?“ Herzige Grüße, L.
Schöner und verdammt langer Artikel und viele Punkte, die ich am liebsten alle ansprechen würde. ? Ich finde es spannend, was Du geschrieben hast.
Ich glaube aber nicht, dass wir gierig oder faul sind. Und ich glaube auch nicht, dass wir bzw. die Mehrheit so ist, wie Du beschrieben hast. Ich glaube, dass man uns einfach so darstellt/sieht oder dass man viele so formt, dass sie so sind, wie sie sind.
Ich denke, dass jeder eigentlich nur leben möchte. Einfach nur leben, um sein Leben gut und in Würde zu leben.
Wenn wir z.B. auf Instagram nur das Schöne sehen, sehen wir oft, dass was wir nicht haben bzw. man könnte irgendwann bestimmt mal das Gefühl bekommen, dass viele Menschen schöner leben, als man selbst. Man selbst sitzt vielleicht gerade in seinem kleinen grauen Büro und macht mal wieder Überstunden, weil man sie gut gebrauchen kann. Schließlich hat man ja seine Verbindlichkeiten. Wir leben, aber leben wir wirklich? Wir leben in Angst. Angst unseren Job zu verlieren, Angst, dass wir mal unsere Miete nicht bezahlen können oder dass es uns im Alter nicht gut geht. Angst nur zu leben, um zu arbeiten.
Es gibt so viele Dinge, die einfach da sind und dafür sorgen, dass wir nicht so leben, wie wir gern würden.
Ich bin mir sicher, dass Erfolg, Macht, Gier, Geld, Schönheit, Perfektion nur so da sind und das viele dies nur nutzen, weil sie doch auch nur mal leben wollen. (ohne Ängste) Ich bin mir aber fast sicher, dass jeder darauf verzichten würde, wenn man wüsste, dass man trotzdem gut leben könnte. Und ich glaube, wenn wir alle weniger Ängste hätten, dass wir dann automatisch auch glücklicher und besser leben würden.
Wachstum, Stress, Angst, sind auch Dinge, die dafür sorgen, dass manchmal der ein oder andere die Ungerechtigkeit siegen lässt. Vielleicht sagt sich der ein oder andere dabei „Es haben immer alle Glück oder können sich immer etwas leisten, jetzt bin ich mal dran. Jetzt bin ich mal nicht der Nette, sondern jetzt hole ich mir das, was ich verdient habe, auch wenn es nicht richtig ist.“
Wir sind nicht das Problem. Keiner würde Ungerecht sein, wenn alles gut wäre. Es ist aber nicht immer alles gut und das Schlimme ist, dass wir nichts dagegen tun können. Ich glaube auch nicht, dass wir wollen, dass die Natur negativ verändert wird, Tiere ausgerottet werden oder irgendwer in Schichten eingeteilt wird. Aber es gibt anscheint Menschen, die es tun. Aber das sind nicht wir. Denn „Wir“ würde bedeuten, dass die Mehrheit das möchte und das glaube ich in keinem Fall. Du könntest ja mal in Münster konkret die Fragen stellen und die Befragten dürfen nur mit Ja und Nein antworten. Möchtest Du die Natur zu Deinen Gunsten verändern? Möchtest Du ganze Tierpopulationen ausrotten, weil sie Dich stören? Möchtest Du Menschen in Rassen/Schichten einteilen? (Wenn Du ein Kameramann brauchst, sag Bescheid. ?)
In einer Welt voller Ungerechtigkeiten, Wachstum, Stress, Ungewissheiten und vielen Ängsten kommt bestimmt bei vielen mal der Moment, in denen man gerne nur an sich denken würde. Oft hört man ja sogar Sätze wie „Die Welt ist nicht gerecht.“ oder „Die Welt ist nun mal ungerecht.“ Aber ich denke, dass viele es nur sagen, weil sie einfach auch nur mal leben wollen. So wie alle anderen, die sie täglich auf Instagram oder auf anderen Internetplattformen oder im TV sehen können. Aber es gibt einfach zu viele, die es einfach nicht können. Die, die sich fragen „Wie schaffen es andere regelmäßig so schön zu leben, mehrmals in Urlaub zu fliegen, so tolle Autos zu fahren, so viel zu unternehmen, oder, oder, oder. Und oft ist es ja eben nicht weil die Personen ganz Dolle hart gearbeitet haben.
Ich denke, dass wir uns nicht mit wenig zufrieden geben müssen, da viele gar nicht viel wollen.
Es gibt einen Gleichstellungsbeauftragten für Frauen. Warum gibt es eigentlich keinen für den Menschen? Ich denke nämlich, dass Gleichgewicht auch eine Rolle bei Freiheit und Zufriedenheit schafft….
//Sorry, aber Du hast einfach zu viel Text im Artikel, ich kann gar nicht auf den ganzen Artikel eingehen. Ein bisschen schreib ich aber noch… //
Ich denke, wir sollten alle mal versuchen näher zusammen zu rücken und nicht immer in jedem Menschen die negativen Dinge zu sehen. Man muss auch nicht nur die guten Dinge raus picken und das komplett Schlechte ausblenden. Aber lass den Mensch doch Mensch sein und lasst uns wertfrei, respektvoll und wertschätzend sehen (mit allen Macken). Ob im Leben oder auch im Internet. 🙂 Auch hier würde ich mich echt freuen, wenn wir näher zusammen rücken und Blogger sich als Blogger sehen oder YouTuber sich als YouTuber. Aber oft ist es so, dass doch auf andere (marketingtechnische) Werte gesetzt wird. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Zufrieden sein bedeutet für mich ein bisschen, dass man versucht nicht immer sofort negatives zu suchen, sondern dass man sich einfach am positiven erfreut und vieles auch einfach mal im Verhältnis sieht oder zumindest sich auch mal die Mühe macht, die andere Seite zu berücksichtigen oder zu hinterfragen. Kommunikation ist da sicher auch ein guter Punkt der glücklich machen kann. Oft redet bzw. kommuniziert man viel zu wenig und man spricht auch nicht mehr über Emotionen und Gefühle.
Freiheit bedeutet für mich auch Offenheit. Viele haben sich selbst einfach viel zu viele Regeln auferlegt oder einfach zu viel Charm. (Hier passt auch gut, dass viele sich Regeln auferlegen, weil Sie denken, dass es die Gesellschaft so fordert. Ich denke, wenn man müßte, was die Gesellschaft alles so macht, würde man vielleicht einiges nicht mehr so denken.)
Freiheit ist auch Abenteuer. Auch mal etwas zu tun und nicht immer nur auf Sicherheit zu setzen. Wir brauchen Abenteuer, da dass ja die Dinge sind, die uns ewig in Erinnerung bleiben.
Freiheit ist aber auch die Bereitschaft, an allem zu arbeiten, auch wenn wir nicht immer alles richtig machen können, weil wir zwischen Freiheit und gesellschaftlichen Verbindlichkeiten hin und her springen.
Ich mache jetzt hier einfach mal Schluss und bedanke mich für Deinen tollen und inspirativen Artikel. Du hättest ihn gerne in mehreren Artikeln aufteilen dürfen. 🙂
Lieben Gruss Pascal
Lieber Pascal – (ich versuche meine Antwort kurz zu halten 😉 – denn jaaa dieses Thema ist so weitreichend, dass man Bände schreiben könnte!)
Ich danke dir für deinen ganz wunderbaren „Senf“ ^^ , welcher für mich einige Impulse und Themen beinhaltet, über die ich in Zukunft noch näher eingehen möchte. Angst – ist z.B. absolut auch ein ganz wichtiger Punkt .. Offenheit, Abenteuer .. Du hast viele Dinge angesprochen, die meine Gedanken ankurbeln. Ich werde mir deinen Text sicher nicht zum letzten Mal durchgelesen haben. Der Artikel ist sehr lang, da gebe ich dir Recht. Beim schreiben nahm es iwie kein Ende. Ich versuche in Zukunft die Themen einzeln anzusprechen. Ganz ganz liebe Grüße an dich! L.
Ich freue mich auf Deine zukünftigen Beiträge und wer weiß, vielleicht gehe ich ja nochmal darauf ein. Ees war nämlich sehr inspirierend. 🙂 Danke.